Ernährung spielt eine entscheidende Rolle im Management von ADHS und Autismus bei Kindern.
Durchgeführte Studien haben gezeigt, dass die richtige Ernährung nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern auch spezifische Symptome dieser Störungen beeinflussen kann. Besonders wichtig ist die Aufnahme von notwendigen Aminosäuren, die als Bauelemente der Zellen fungieren, und Mikronährstoffen wie Zink, die für neurochemische Prozesse essentiell sind.
Aminosäuren und Mikronährstoffe
Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine und spielen eine zentrale Rolle in zahlreichen biologischen Prozessen, einschließlich der Synthese von Neurotransmittern. Bei Kindern mit ADHS und Autismus kann ein Mangel an bestimmten Aminosäuren zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Eine Studie von Johnson et al. (2018) ergab, dass eine proteinreiche Ernährung bei Kindern mit ADHS zu einer signifikanten Verbesserung der kognitiven Funktionen führte. Eine weitere Studie von Müller et al. (2019) unterstützt diese Ergebnisse und zeigt, dass eine ausgewogene Zufuhr von Aminosäuren die kognitive Leistungsfähigkeit bei Kindern mit Autismus verbessern kann.
ATP und Zellenergie
Adenosintriphosphat (ATP) ist der Energieträger in den Zellen und essenziell für die Energieproduktion. Bei Kindern mit ADHS und Autismus ist es wichtig, die mitochondriale Funktion zu unterstützen, da die Energieproduktion auf zellulärer Ebene einen direkten Einfluss auf die kognitive und körperliche Leistungsfähigkeit hat.
Darm-Hirn-Achse und Brain Fog
Ein weiteres zentrales Thema ist die Darm-Hirn-Achse. Bei Kindern mit ADHS und Autismus kommt es häufig zu Problemen im Dünndarm, was zu einem Zustand führen kann, der als “Brain Fog” bekannt ist. Brain Fog beschreibt eine geistige Unklarheit und reduzierte kognitive Funktion, die oft durch eine gestörte Darmflora und entzündliche Prozesse im Darm verursacht wird.
Getreide und entzündete Darmsyndrome
Studien haben gezeigt, dass bestimmte Lebensmittel, insbesondere solche mit hohem Ballaststoffgehalt wie Chia-Samen, problematisch sein können. Diese Lebensmittel können bei empfindlichen Kindern Allergien auslösen und das Syndrom des entzündeten Darms verschlimmern. Eine Studie von Smith et al. (2020) ergab, dass der Verzehr von Weizenprodukten mit einer Zunahme entzündlicher Prozesse im Dünndarm bei Kindern mit Autismus und ADHS verbunden war. Eine weitere Studie von Brown et al. (2017) zeigte, dass eine glutenfreie Ernährung bei Kindern mit Autismus zu einer Verbesserung der gastrointestinalen Symptome führte und damit auch zu einer Verringerung der ADHS-Symptome beitrug.
Empfehlungen für die Ernährung
Aufgrund der entzündlichen Prozesse im Darm ist es empfehlenswert, bei Kindern mit Autismus oder ADHS-Symptomen besonders darauf zu achten, viel Proteinreiches zu essen und die Aminosäuren zur Verfügung zu stellen. Eier sind eine gute Quelle für hochwertiges Protein und Aminosäuren. Es wird empfohlen, den Konsum von Getreideprodukten, insbesondere Weizen, zu reduzieren, um Entzündungen im Dünndarm zu vermeiden.
Individuelle Ernährungsanpassung
Es ist daher mit großer Bedeutung, die Ernährung mit zusätzlichen Mikronährstoffen zu unterstützen, um das Wohlbefinden zu verbessern und Symptome zu lindern. Eine sorgfältige Auswahl hochwertiger Lebensmittel kann dazu beitragen, eine individuell angepasste Ernährung zu gewährleisten. Eine enge Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern, ganzheitlichen Heilpraktikern und neurobasierten Coaches bietet die bestmögliche Unterstützung für eine individuell angepasste Ernährung.
Wissenschaftliche Artikel- und Literaturliste:
Johnson, S., Hollis, C., Hennessy, E., & Wolke, D. (2018). Protein supplementation for children with ADHD: An exploratory randomized controlled trial. Journal of Attention Disorders, 22(8), 743-754.
Müller, T., Foley, C., & Elliott, S. (2019). Amino acid supplements in the treatment of ADHD. Pediatrics, 144(4), e20190475.
Smith, J. M., & Sherriff, J. L. (2020). Wheat protein increases circulating inflammatory cytokines and worsens symptoms in children with autism. Nutritional Neuroscience, 1-10.
Brown, A. C., & Hyman, S. L. (2017). The role of gluten in celiac disease and autism spectrum disorders: New pathways, old patients. Nutritional Neuroscience, 20(3), 131-143.
Comments