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AutorenbildIrina Lamprecht

Gescheiterte Therapie oder überwindbare Heilungskrise? – Was du darüber wissen solltest



In einer wöchentlichen Kundenbegleitung berichtete mir eine meiner Klientinnen enttäuscht, dass sie anstelle der erwarteten Verbesserung in der ersten Woche nach der Einführung der Therapie zunächst eine Verschlechterung der Symptome verspürt hat. Lasst uns schauen, was das eigentlich bedeutet und wie man damit umgehen sollte.


Die sogenannte Heilungskrise (engl. Healing Crisis) beschreibt eine erstmalige Verschlechterung der Symptome, die auftreten kann, nachdem das neuronale System Impulse zur Veränderung aufgenommen hat und an deren Integration arbeitet. Dieser Prozess kann tiefgreifende Veränderungen im Körper und Nervensystem hervorrufen, was kurzfristig zu einer Verstärkung der Symptome führt. Der Grund dafür ist, dass die Umstellung und Integration der neuen Signale für das Nervensystem einen Stressfaktor darstellen. Das Nervensystem reagiert auf die Anpassung an neue Reize mit vorübergehendem Stress, wodurch es zu einer Verschlechterung der Symptome kommt.


Es ist entscheidend, die Heilungskrise von einer tatsächlichen Verschlechterung einer Krankheit zu unterscheiden. Im neurobasierten Training beispielsweise kann es trotz korrekt ausgewählter Übungen und positiver Assessments in den ersten 24 Stunden nach einer Rehabilitationseinheit oder Training zu einer solchen Reaktion kommen. Der Körper muss sich neu justieren, um die Veränderungen zu integrieren.


Heilungskrisen sind nicht nur im neurobasierten Training bekannt, sondern auch in anderen therapeutischen Bereichen wie der Psychotherapie, Physiotherapie und alternativen Heilmethoden, einschließlich Energieheilung. Ebenso können Systeme, die auf physikalischer Gefäßtherapie, Zellregeneration oder Informationsmedizin basieren, eine solche Reaktion auslösen.


Wenn eine Heilungskrise auftritt, ist es wichtig zu verstehen, dass dies nicht bedeutet, die Therapie abzubrechen. Vielmehr sollte die Intensität der Behandlung angepasst und milder gestaltet werden, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich stressfrei an die neuen Reize anzupassen und sich neu zu justieren. Dies zeigt, dass der Körper aktiv an der Integration der Veränderungen arbeitet und seine Selbstheilungskräfte aktiviert sind.


Zusammengefasst ist die Heilungskrise ein Zeichen dafür, dass der Körper auf tiefgreifende Veränderungen reagiert. Ein bewusster und dosierter Umgang mit den Therapieformen fördert den Heilungsprozess und unterstützt die langfristige Stabilisierung und Regeneration des Nervensystems.

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