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AutorenbildIrina Lamprecht

Warum Stress deine soziale Fähigkeit blockiert – und wie du ihn lösen kannst




Wusstest du, dass in Deutschland etwa jede dritte Ehe geschieden wird? Häufig sind Stress und psychische Belastungen entscheidende Faktoren für das Scheitern von Beziehungen.


Hast du dich schon einmal gefragt, wie Stress dein Leben beeinflusst – deine Beziehungen, deine Gesundheit, dein Wohlbefinden?


Ich bin Irina Lamprecht, Regenerationstherapeutin und Coach für neurobasiertes Körpertraining mit Spezialisierung auf Gehirngesundheit. Seit 2019 unterstütze ich Menschen dabei, Stress und seine Auswirkungen durch Ansätze aus der Neurowissenschaft und Zellregeneration zu bewältigen.


Hallo und herzlich willkommen zurück bei REGVITAL! Schön, dass du wieder dabei bist. Heute sprechen wir über ein Thema, das wirklich jeden betrifft: Stress. Aber keine Sorge, wir bleiben nicht bei den üblichen Tipps wie „einfach entspannen“ stehen – wir tauchen ein bisschen tiefer in das Thema ein. Es geht darum, wie Stress nicht nur deinen Geist, sondern auch deinen Körper beeinflusst, und warum es manchmal so schwer ist, diesen Zustand zu durchbrechen. Und natürlich habe ich auch konkrete Ideen für dich, wie du dein System wieder in Balance bringen kannst.


Stress und der Körper – der Teufelskreis beginnt


Lass uns erstmal schauen, was Stress mit deinem Körper macht. Wenn du unter Stress stehst, reagiert dein Körper, als wärst du in Gefahr. Das Nervensystem schaltet in den sogenannten sympathischen Modus, der Kampf-oder-Flucht-Modus. Alles wird auf Hochspannung gebracht: Deine Muskeln spannen sich an, dein Herz schlägt schneller, die Atmung wird flach. Klingt erstmal logisch, oder? Dein Körper will dich schützen.


Aber wenn dieser Zustand länger anhält, dann wird es problematisch – vor allem für deine Nackenmuskulatur und die Halswirbelsäule. Das sind nämlich Bereiche, die extrem sensibel auf Stress reagieren. Besonders betroffen sind die ersten beiden Halswirbel, Atlas und Axis. Unter Stress verschieben sich diese Wirbel oft leicht gegeneinander, und das kann die Hirnnerven in diesem Bereich beeinträchtigen.


Das hat nicht nur körperliche Auswirkungen wie Verspannungen oder Kopfschmerzen – es beeinflusst auch dein soziales Verhalten. Warum? Weil diese Verschiebungen den Druck auf bestimmte Hirnnerven erhöhen können, die für soziales Engagement zuständig sind.


Die Rolle der Polyvagal-Theorie im sozialen Engagement


Hier kommt die Polyvagal-Theorie von Dr. Stephen Porges ins Spiel. Porges beschreibt, dass genau diese Hirnnerven – der 5. (Nervus Trigeminus), 7. (Nervus Facialis), 9. (Nervus Glossopharyngeus), 10. (Nervus Vagus) und 11. (Nervus Accessorius) – für unser soziales Engagement verantwortlich sind. Sie steuern viele Funktionen, die uns helfen, mit anderen Menschen zu kommunizieren und verbunden zu bleiben.


Ein paar Beispiele:

• Nervus Trigeminus (5. Hirnnerv): Er beeinflusst unter anderem die Kaumuskulatur, aber auch, wie wir Gesichtsausdrücke zeigen. Wenn dieser Nerv beeinträchtigt ist, kann unser Gesicht weniger ausdrucksstark wirken.

• Nervus Facialis (7. Hirnnerv): Dieser Nerv steuert die Mimik, also das Lächeln oder Stirnrunzeln. Ohne ihn wirken wir vielleicht emotionslos – und das kann auf andere Menschen abschreckend wirken.

• Nervus Glossopharyngeus (9. Hirnnerv): Er hilft uns beim Schlucken und Sprechen. Wenn hier etwas nicht stimmt, kann es sein, dass wir uns sogar körperlich unwohl fühlen, wenn wir versuchen, mit anderen zu interagieren.

• Nervus Vagus (10. Hirnnerv): Der Vagusnerv spielt eine Schlüsselrolle für unser Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden. Wenn er blockiert ist, fühlen wir uns oft angespannt oder ängstlich.

• Nervus Accessorius (11. Hirnnerv): Dieser Nerv steuert unter anderem die Kopf- und Nackenbewegungen. Wenn der Bereich verspannt ist, wirkt unsere Haltung möglicherweise steif und verschlossen.


Wenn diese Nerven durch Stress beeinträchtigt werden, kann das dazu führen, dass du dich sozial zurückziehst. Vielleicht merkst du es gar nicht bewusst, aber dein Körper zeigt anderen Menschen: „Ich bin nicht offen für Kontakt.“ Und genau das verstärkt den Stress. Ein Teufelskreis, oder?


Wie du da rauskommst – der Parasympathikus als Schlüssel


Jetzt fragst du dich sicher: „Ja, und wie komme ich da wieder raus?“ Die gute Nachricht: Dein Nervensystem kann sich regulieren, und du kannst aktiv etwas dafür tun. Das Ziel ist, deinen Parasympathikus zu aktivieren – das ist der „Ruhe- und Entspannungsmodus“.


Wenn du das schaffst, entspannt sich nicht nur deine Muskulatur, sondern auch deine Nerven werden wieder besser versorgt. Und weil alles miteinander verbunden ist, bringt das auch dein Nervensystem in einen entspannteren Zustand. Hier sind drei Strategien, die du ausprobieren kannst:


Atemübungen


Atemtechniken sind eine super einfache Möglichkeit, dein Nervensystem zu beruhigen. Eine meiner liebsten Übungen ist die 4-8-Atmung: Du atmest 4 Sekunden durch die Nase ein und 8 Sekunden langsam aus. Das signalisiert deinem Nervensystem, dass alles in Ordnung ist.


Dann gibt es noch die 4-4-4 Dreieckatmung – 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden halten, 4 Sekunden ausatmen. Oder die 4-6-8-Atmung, bei der du 4 Sekunden einatmest, 6 Sekunden hältst und 8 Sekunden ausatmest.


Aber Achtung: Wenn du Schwierigkeiten hast, in den Bauch zu atmen oder sogar paradoxe Atemmuster hast – also zum Beispiel eher in den Brustkorb atmest – dann können diese Übungen zusätzlichen Stress auslösen. In dem Fall solltest du zu einer anderen Strategie greifen.


Vagusnerv-Reset


Der Vagusnerv ist der Hauptakteur, wenn es um Entspannung geht. Ein gezielter Reset durch einen Neurospezialisten kann dir enorm helfen, vor allem wenn du merkst, dass dein Nervensystem „festgefahren“ ist.


Aber ich weiß, nicht jeder hat die Möglichkeit, einen Spezialisten zu besuchen – sei es aus Zeitgründen, finanziellen Gründen oder weil es in deiner Nähe niemanden gibt, der das anbietet. Und das ist völlig okay. Wenn du keine Möglichkeit hast, so einen Reset durchzuführen, dann habe ich eine meiner absoluten Lieblingsmethoden für dich: die physikalische Gefäßtherapie.


Warum ich sie so sehr mag? Erstens, sie ist für jeden verfügbar, und du brauchst dafür keinen seltenen Neurospezialisten, der oft schwer zu finden ist, sondern kannst diese Therapie ganz bequem zu Hause anwenden – natürlich nach der Anleitung mit einem zertifizierten Partner. Zweitens, sie ist unglaublich einfach in der Anwendung und funktioniert direkt bei dir zu Hause, ohne dass du Fahrtkosten oder großen Aufwand betreiben musst.


Verbesserung der Blutzirkulation


Die physikalische Gefäßtherapie verbessert die Durchblutung in den kleinsten Gefäßen, den sogenannten Mikrozirkulationen. Das bedeutet, dass dein Gewebe – also auch deine Muskeln und Organe – wieder besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Und das hat einen riesigen Effekt: Dein Körper entspannt sich automatisch, und dieses Wohlbefinden wird an dein Nervensystem zurückgemeldet.


Das Beste daran? Sie wirkt nicht nur bei Stress, sondern unterstützt auch die Regeneration deines gesamten Körpers. Eine echte Win-Win-Lösung, oder?


Fazit


Wie du siehst, ist Stress kein Endzustand, sondern etwas, das du aktiv beeinflussen kannst. Vielleicht probierst du mal eine der Strategien aus? Oder hast du schon Erfahrungen gemacht, die du teilen möchtest? Schreib mir gerne – ich bin gespannt, was für dich funktioniert.


Bis dahin: Gesunde Grüße,

deiner Regenerationstherapeutin Irina


Die Podcast Folge dazu kannst du unter dem Link abhören:

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